Die Chronik des Stammes Waräger: 1949 - 1959

1949

Am 5. Juli 1949 gründen Helmut Gradl (Stammesführer) und Gerhard Schieberl den Stamm Schwalbe im BDP (Bund Deutscher Pfadfinder). Der Stamm hat 20-25 Leute in drei Sippen, u.a. Sippe Hirsch und Sippe Springbock, und in einer Meute.

Fahrten/Aktivitäten:
Pfingsten
Stammeslager auf Neideck

31. Juli - 16. August
Erste Großfahrt des Stammes Schwalbe "quer durch Süddeutschland" [6].

Personalien:
Es gibt die Sippen HIRSCH und SPRINGBOCK sowie eine Meute mit den Rudeln LUCHS, PANTHER und TIGER.

Sonstiges:
1. Oktober 1949:
In Altenberg bei Köln schließen sich die Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands (CPD), die Deutschen Pfadfinder Sankt Georg (DPSG) und der BDP zum "Ring Deutscher Pfadfinderbünde" (RDP, Ringpfadfinder) zusammen. Damit ist die Voraussetzung für die nationale Aufnahme in den Weltpfadfinderverband geschaffen [6].
Heimbau

1950

Fahrten/Aktivitäten:
27. - 29. Mai
Pfingstfahrt der Sippe Springbock nach Marloffstein.

Dezember
Winterfahrt des Stammes Schwalbe mit Skiern ins Fichtelgebirge. 

Sonstiges:
Zweites Bundesthing in Ruit bei Stuttgart. Es wurden die Bundesorgane beschlossen mit der "Rüstkammer" als Teil des Versandhauses Süd-West und der Zeitschrift "Jungenleben".
Aufnahme des "Ringes Deutscher Pfadfinderbünde" durch die Internationale Pfadfinder-Konferenz in die "World Organization of the Scout Movement" (WOSM) mit ihrem Internationalen Büro (BSIB) in London.
Im Herbst wurde das Heim gekündigt. Bretter und Steine wurden nach Heiligenlohe gefahren, wo die wir anfingen selbst ein neues Heim mauerten. Nach acht Wochen aber mussten die Tätigkeit eingestellt werden: Verbot durch die Stadt.

1951

Fahrten/Aktivitäten:
Winterfahrt
Alpenfahrt der Sippe Springbock
Teilnahme an der „Woche der Jugend“ in Forcheim
Fahrten nach Westfalen und Bremen
Wintersonnenwendfeier auf der „Handtuchwiese“ beim Waldschießhaus

Personalien:
Sippe Tiger erstmalig erwähnt

Sonstiges:
7. Welt-Jamboree in Bad Ischl. Ob aus Erlangen Pfadfinder mit dabei waren, ist nicht bekannt.
Laut Zeitungsartikel zur Wintersonnenwende hat der Stamm damals 45 Mitglieder. Ebenso wurde in diesem Zeitungsartikel erwähnt, dass vor 2 Monaten eine weibliche Pfadfindergruppe in Erlangen gegründet wurde.

1952

Sonstiges:
Durch Siemens wuchs der Stamm so stark, dass er in 2 Stämme geteilt wurde, die am 5. Okober 1952 zusammen den Horst „Jörg von Frundsberg“ bildeten:

Horst
 Jörg von Frundsberg
Horstfeldmeister: Helmut Gradl für die insgesamt ca. 120 Pfadfinder

Stamm Hohenzollern
Stammesführer: Hartmut Großhans (Biggi)
Der Stamm hat sich später aufgelöst.

Stamm Welfen
Stammesführer: Dieter Flessner (Joe)

Das Heim beider Stämme war in der Gebbertstaße.

Fahrten/Aktivitäten:
3. Juni
Landesmarklager „Franken“ auf dem Reisberg bei Hetzelsdorf

4. Oktober
Stammesfeier [anlässlich der Horstgründung?] am Eichenwald zum dreiährigen Bestehen der Pfadfinder in Erlangen. In dem Zeitungsartikel wird das selbst renovierte Waldhäuschen an der Rodelbahn im Meilwald erwähnt.

20. Dezember
Wintersonnenwende am Eichenwald

21. Dezember
Weihnachtsfeier im Uttenreutherhaus

Personalien:
Das Meutenrudel Panther und Luchs wird erstmalig erwähnt.
Die Sippen Bär, Panther [aus der Meute?], Tiger und Luchs werden erstmalig erwähnt zum Pfingstlager.
Zur Sonnenwende wird die Sippe Schwarzer Haufen erwähnt.
Zur Wintersonnenwende wird u.a. Klaus Steinbrecher [später mit Pfadfindername „Goofy“, später Stammesführer] als Jungpfadfinder aufgenommen.

1953

[1]
Fahrten/Aktivitäten:

5. Februar
Horst-Thing im EYA-Heim

23. April
Teilnahme am St. Georgstag im Rahmen der Pfadfinderwochen u.a. mit einem Lager hinter dem Röthelheimbad

Datum unbekannt
Wanderwege nördlich von Erlangen markiert

Sommer
Versprechensfeier am hinteren Dechsendorfer Weiher

Sommersonnenwende
Teilnahme am Johannisfeuer auf dem Büchenbacher Anger

Teilnahme an der Kriegsgefangenen- und Verkehrsicherheitswoche

Sonstiges:
Im Sommer hat der Stamm ca. 60 Mitglieder.

1954

Fahrten/Aktivitäten:
16. Januar
Horst-Thing, Osternfahrt der Meute „Weißer Wolf“ ins Frankenland

Mai
Singewettstreit mit den Christlichen Pfadfindern (männlich und weiblich) auf dem Rathsberg

Datum unbekannt
Treffen der Alt-Pfadfinder anlässlich der Rückkehr eines Alt-Pfadfinders aus Brasilien

5 .- 7. Juni
Landesmarklager Franken in Bug bei Bamberg mit 75 Teilnehmern aus Erlangen

Sommersonnenwende am oberen Bischoffsteich mit ca. 100 Pfadfinderinnen (von der Erlanger Burg Möwe) und Pfadfindern
Sommersonnenwende
Teilnahme am Johannisfeuer auf dem Büchenbacher Anger

25. Juli – 8. August
Bundeslager im Hunsrück, 23 Pfadfinder aus Erlangen nehmen daran teil; Weihe des Frankenbanners

2. - 3. Oktober
Stammeslager in Erlangen anlässlich des fünfjährigen Bestehens des BDP in Erlangen. Laut Zeitung sind in den drei Stämmen des Horstes (Welfen, Hohenzollern und eine Aufbaugruppe) insgesamt 120 Pfadfinder. Oberbürgermeister Michael Poeschke wurde auch eingeladen. Als Gaststämme waren mit dabei vom BDP: München, Schwabach, Ansbach, Baiersdorf, Nürnberg; von der DPSG: Bamberg, Hirschaid; von der CP: Gräfenberg, Kalchreuth, Erlangen; außerdem die Cup Scouts America aus Erlangen.

Personalien:
Laut Chronik hat zum Horst-Thing der Horst folgende Mitglieder:
- Stamm Welfen: 36 Aufgenommene und 2 Neulinge
- Stamm Hohenzollern: 21 Aufgenommene und 10 Neulinge
- zusätzlich 4 Rover, die in keinem der Stämme sind.

Zur Sommersonnenwende legt Horstfeldmeister Helmut Gradl sein Amt nieder, er wird Ehrenmitglied des Stammes Hohenzollern. Pfadfinderhochzeit von Helmut Gradl; rund 100 Pfadfinderinnen und Pfadfinder von den Stämmen Welfen, Hohenzollern, Seeadler und von der Burg Seemöwe stehen Spalier an der Altstädter Kirche.

Sonstiges:
Das Stammesheim der Welfen in der Gebbertstraße wird abgerissen. Der Stamm Hohenzollern hat sein Heim an der Rodelbahn im Meilwald. Als neues Heim spendiert Siemens den Pfadfindern eine Holzbaracke, die im Süden der Stadt abgerissen werden muss. Beim Abtransport hilft die US Army mit Lastwägen.

1955

Fahrten/Aktivitäten:
2. Februar
Nachtwanderung der Sippe Florian Geyer an die Dechsendorfer Weiher

5. - 17. Juni
Horstlager auf dem Hetzles

Sommer
Frankenwaldfahrt der Wölflinge

22. Dezember
Schlüsselübergabe des Pfadfinderheimes

Personalien:
Goofy tritt aus dem Stamm Welfen aus, im September 1955 ist der Stamm Welfen praktisch aufgelöst.
Goofy gründet eine neue Aufbaugruppe.
12. November: LM-Thing in Nürnberg. Paul Meyer wird neuer Landesfeldmeister und versucht in Erlangen zu vermitteln.
Am Jahresende löst sich der Stamm Hohenzollern auch auf.
Es gibt jetzt drei neue Aufbaugruppen:
- Welfen
- Rest von Hohenzollern und Goofy mit Teilen der Welfen
- Aufbaustamm Elk
Zusammen nur noch 80 Pfadfinder.

Sonstiges:
Im Januar werden vom Erlanger Architekten Rudolf Neiding die Baupläne für das neue Heim im Reichswald erstellt und Bettelbriefe für das neue Heim an Erlanger Firmen geschickt, da zum Umbau der Baracke ca. 2.500,- DM benötigt werden. Laut Chronik sind 500,- DM zusammengekommen.
Im September nimmt das Heim Gestalt an. Auch die Förderer helfen, es werden aber weniger, da sich nach Meinung der Förderer die Pfadfinder nicht genug einsetzen.

1956

[1]
Fahrten/Aktivitäten:

4. Februar
Halstuchverleihung in der Sandgrube an der Dechsendorfer Straße

Ostern
Stamm Goldene Horde (Goofy) macht ein Lager auf dem Hetzles, Stamm Elk macht eine Wanderung durch den Spessart
18. - 21. Mai
Größtes Pfingstlager der Landesmark Franken mit 1000 Jungen in Forchheim (in 60 Kohten und 80 Kröten [6])

11. Dezember
Horstthing am Heim mit gemeinsamem Beschluss: Die Stämme Goldenen Horde und Heinzelmann bilden einen neuen Stamm (zukünftig Stamm Rebell). Als Stammesführer wurde einstimmig Klaus Steinbrecher (Goofy) gewählt.

Personalien:

Till Klein [späterer Stammesführer] wird als Wölfling aufgenommen.

Sonstiges:
Der neu gebildete Stamm hat noch ca. 60 Mitglieder.
November: Für den Außenanstrich des Heimes war Farbe aus US-amerikanischen Beständen eingetroffen, mit der drei Seiten gestrichen wurden.
Die südliche Vorderseite wurde mit anderer, grüner Ölfarbe gestrichen.

1957

[1]
Fahrten/Aktivitäten:

10. Februar
Wölflingslauf auf einer 8 km langen Rundstrecke durch Erlangen, ausgerichtet von der Sippe Steppenwolf. Während des Laufes regnet es in Strömen [6]

3. April
Wettsingen nach Stichworten im neuen Heim. Mit dabei waren Pfadfinder vom BDP, von den Christlichen Pfadfindern, St. Georgs Pfadfinder und Boy Scouts of America

17. Februar
Halstuchverleihung

23. März
1. Stammesthing des Stammes Rebell

19. – 22. April
Osterlager auf dem Leyerberg bei Hetzles mit 35 Teilnehmern. Sie kamen z.T. zu Fuß und per Fahrrad.

Pfingsten
5. Landesmarklager in Forchheim mit 50 Pfadfindern vom Stamm Rebell. Anschließend vom Lager direkt zur Großfahrt nach Luxemburg (11.- 19. Juni).

14. – 15. September
Ringlager in Forcheim (allerdings fehlte die DPSG)

Wintersonnenwendfeier In der Sandgrube. Organisiert u.a. von Waska und Goofy [!], siehe auch unten unter Sonstiges.

Weihnachtsfeier im Heim

Personalien:
vom Wölfling zum Jungpfadfinder wurden u.a. aufgenommen Axel Treu [späterer Meutenführer].

Sonstiges:
Im September eskalieren Stammes-interne Spannungen zwischen zwei Gruppierungen (Goofy und Waska). Der zu Rate gezogene Landesfeldmeister entschied nach einer Anhörung; dass Waska den Stamm führen soll und Goofy wurde „für 1 Jahr in die Verbannung geschickt“. Waskaґs erste Aktion soll gewesen sein, dass er 50% der Mitglieder aus dem Bund warf.

1958

[1]
Fahrten/Aktivitäten:

4. März
Waska hat nicht so viel Zeit für die Stammesführung. Deshalb legt er sein Amt nieder. Neuer Stammesführer ist wieder Goofy.

28 Senior Girl Scouts aus Amerika zu Besuch
Diverse Stammeslager

Ende Juli
Großfahrt nach Luxemburg; Bundeslager im Hahnenbachtal. Vom Stamm Rebell waren 10 Pfadfinder mit dabei.

22. - 23. November
Landesmarklager in Forcheim

Wintersonnenwende
Mit dabei waren: Sippen Wiking, Widukind und die Sippe von Sheriff [Anmerkung: Spitzname des Sippenführers], sowie Pfadis, DPSG und Meute.

Personalien:
Erstmalig genannte Sippen: Sturmreiter, Ulrich von Hutten.

Sonstiges:
Januar bis März geht der Zimmerausbau im Heim weiter. Auf einem Stammeslager wird beschlossen, den Stamm von „Hohenstaufen“ umzubenennen wieder in „Rebell“.

1959

[1]
Fahrten/Aktivitäten:

24. Januar
Gautreffen in Erlangen

17. Februar – 10. März
18 Mann vom BDP machen einen Erste-Hilfe-Kurs mit. Der Kurs ist im Stamm Voraussetzung, damit man Pfadfinder werden kann.

4. März
Einbruch am Heim. U.a. wurde gestohlen: eine Kothe, eine Trommel, eine Mandoline. Der Täter wurde nicht gefunden.

Ostern
Sippe Wiking ging 8 Tage wandern in den Bayerischen Wald. Das traditionelle Stammeslager wurde am Nordhang des Hetzleser Berg als Schlammlager abgehalten (es regnete Tag und Nacht). Deswegen auch Abbruch am Ostermontag.
1. Mai: Teilnahme am Pfadfinderlauf in Forchheim. Die Erlanger erreichen den 4. Platz

15. – 17. Mai
Landesmarklager in Forcheim. Laut Zeitung waren 600 Pfadfinder auf dem Lager. Die Sippe Widukind bricht mit bereits am Vorabend um 22 Uhr zu Fuß in Erlangen auf und erreicht das Lager nach einem Nachtmarsch um 2:45 Uhr [6]

20. Juni
Sommersonnenwende auf der Kalchreuther Höhe zusammen mit Nürnbergern Pfadfindern (ca. 60 Pfadfinder)

15. Juli - 13. August
Großfahrt in die Steiermark mit 12 Teilnehmern

24. Oktober
Stammeselternabend anlässlich „10 Jahre unter dem Lilienbanner in Erlangen“ im Heim an der Rommelstraße

22. Dezember
Halstuchverleihung am südlichen Exerzierplatz

Sonstiges:
Auf dem Sommersonnwendlager wird eine Gründungsurkunde für einen Horst verlesen und von den Stammesführern unterschrieben [?].